Die fabelhaften Abenteuer von MECKI und LURCHI

Die Comic-Figur des Feuersalamanders LURCHI ist seit Generationen eine der bekanntesten Werbefiguren. LURCHI wirbt für Salamander-Schuhe, die lange Zeit im schwäbischen Kornwestheim hergestellt wurden. Nun ist diesem kleinen Tierchen eine Ausstellung im Museum im Kleinhues-Bau in Kornwestheim gewidmet. Und da Igelmann MECKI aus der HÖR ZU nahezu zeitgleich mit Lurchi zu einer Werbeikone wurde, ist auch er in dieser Ausstellung vertreten.

Mich hat Mecki begleitet seit ich mir Bilder und damit erzählte Geschichten anschauen konnte. Und es ist sicherlich kein Zufall, dass die erste HÖR ZU am dem Tag erschien, an dem ich geboren wurde. So begleitet mich Mecki seit frühesten Kindertagen bis heute. Neben der HÖR ZU im Haushalt meiner Eltern, in der die ersten Mecki-Comics 1951 erschienen, waren das ab 1952 selbstverständlich die Mecki-Bücher, angefangen mit „Mecki im Schlaraffenland“, die Jahr für Jahr auf meinem Geburtstagstisch lagen. Diese Bücher sind bis heute Teil meiner kleinen Bibliothek. Hier die ersten sechs Bände:

Bei einer Fahrt nach Stuttgart war es daher unausweichlich, einen kleinen Abstecher nach Kornwestheim zu machen, und die Ausstellung mit dem Held meiner Kindertage zu besuchen – und auch das Leben von Lurchi anzuschauen.

Dort wird die Geschichte von Mecki als Werbefigur gezeigt, beginnend mit den ersten Auftritten auf der Titelseite der damaligen Radioprogramm-Zeitschrift.

Als Vorlagen dienten dazu zunächst Motive der Diehl-Postkarten

Danach übernahm Reinhold Escher zunächst die Einzelillustrationen, danach die Comic-Geschichten und schließlich das erste Buch, „Mecki im Schlaraffenland“. Vom zweiten Mecki-Buch übernahm Wilhelm Petersen die Buchgestaltung, während Escher sich auf die Comics in der HÖR ZU fokussierte.

Ich bin froh, die Ausgaben der Bücher aus den 1950/60ern zu besitzen. Sie stellen für mich Dokumente aus der Zeit und einen Teil meiner Kindheit dar. Die Bedeutung, die den Darstellungen heute zugeordnet wird, habe ich damals nicht wahrgenommen und auch von meinen Eltern habe ich nie abwertende Bemerkungen oder Anzeichen der Diskriminierung in Erinnerung. Wenn ich mir heute die Bücher noch einmal aus heute ansehe und lese, hat sich meine Sichtweise auf die Darstellung jedoch erheblich verändert. Deshalb finde ich es richtig, dass in dieser Ausstellung auf die damalige Sprache und bildliche Darstellung eingegangen und empfohlen wird, sich kritisch mit den Themen Diskriminierung und Rassismus auseinanderzusetzen.

Neben den Comics in der Programmzeitschrift und den Büchern ist mir Mecki aber auch aus diversen Werbematerialien bekannt, besonders aber als Figuren der Mecki-Familie von der Firma Steiff.

MECKI, mein Held seit rund 75 Jahren!

Zu Lurchi hatte ich nie eine so enge Beziehung, wenngleich ich mich erinnere, dass ich einige der kleinen Heftchen besessen habe. Wer sich für die Geschichte des Lurchis interessiert, die bereits 1937 begonnen hat, kann sie bei Wikipedia nachlesen: HIER. Sie ist ebenso interessant wie die von Mecki und dessen Abenteuern. Lurchi ist ein Stück Konwestheimer Kulturgeschichte – und auch ein Beispiel gelungener (Schuh-)Werbung. Mit den Heftchen lenkte man zunächst die Kinder beim Schuheinkauf der Eltern ab, denn in den ersten Jahren dieser Comics stellte Salamander noch gar keine Kinderschuhe her. Später bekamen Kinder wie ich nach dem Schuhkauf ein Heftchen in den Schuhkarton gepackt. Lurchi war in den Schuhgeschäften damals omnipräsent, als Werbefigur im Schaufenster, auf dem Schuhgrößen-Messgerät im Laden. Und wer einen Lurchischuh trug, der hatte ein Qualitätsprodukt an den Füßen.

Präsentiert werden die Exponate der beiden Figuren und deren Umfeld in Vitrinen oder in Bilderrahmen. Sie sind übersichtlich angeordnet und gut beschrieben.

Und bitte: Habt Verständnis dafür, dass mein Liebling dieser Ausstellung Mecki ist.

Eine sehenswerte Ausstellung, nicht nur für die Freunde von Lurchi und Mecki in einem architektonisch interessanten Gebäude des Architekten Josef Paul Kleinhues. Der Link dazu: HIER

2 Gedanken zu „Die fabelhaften Abenteuer von MECKI und LURCHI

  1. Bei mir ist es gerade umgekehrt. Lurchi hat mich beim Schuhkauf und durch die Kindheit begleitet, an Mecki kann ich mich weniger erinnern. Schön, dass solche Erinnerungen noch immer Freude bringen! 🙂

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