Unglaubliche Geschichten von Martin Ebbertz: FEUER in der EISWÜRFELFABRIK

Ich wollte schon immer wissen, was mit Eiswürfeln passiert, die aus einer brennenden Eiswürfelfabrik gerettet werden. Jetzt weiß ich es!

Es hat mich seit langer Zeit interessiert, was auf den Straßen und Hausfluren geschieht, wenn dort wenig passiert, davon aber eine ganze Menge. Auch das weiß ich jetzt!

In 55 Kürzestgeschichten erzählt Martin Ebbertz in wenigen Wörtern Unglaubliches und Wundersames, zumeist aus dem Alltäglichen. So reiht sich eine Geschichte an die andere. Und wenn Sabine Kranz eine halbe leere Seite – weil nun mal Kürzestgeschichten nicht länger sind – mit einer Illustration ergänzt hat, ist die Seite voll. Mit einem Eiswürfel, der vor dem Feuer gerettet wurde in dessen neuer Funktion. Von einer Hand, die aus einem Grab herausschaut, und von einem Friedhofsgärtner eine Zeit lang gegossen wird. Und schließlich vom Esswerkzeug eines Geschichtenerzählers. Alles einfühlsam illustriert.

Es ist die letzte Geschichte, die des Geschichtenerzählers, der ein Jahr in China gelebt hat. Er isst nicht nach Art der Chinesen mit Stäbchen, auch nicht wie wir mit Messer und Gabel. Der Geschichtenerzähler isst – ist doch klar – wie nur ein Geschichtenerzähler isst, der ein Jahr in China war.

Ein Buch, in dem jede Geschichte in einem Happs zu genießen ist, bei der es aber doch noch eine Weile dauern kann, bis sie geistig verdaut und durch ein Lächeln in unseren Gesichtern wieder zum Vorschein kommt.

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Martin Ebbertz, Sabine Kranz: Feuer in der Eiswürfelfabrik. Gebundene, fadengeheftete Hardcoverausgabe, 64 Seiten, erschienen im Razamba Verlag (2022), mit einer Leseempfehlung für Kinder ab 8 Jahren (Anmerkungen von mir: Auch zum Vorlesen für Jüngere geeignet, die schon verstehen, was Quatsch ist).

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