Vom Leiter der Royal Botanic Gardens in Kew, TONY HALL: ROSEN

Neben 78 Arten-und Sortenporträts gibt der Rosenkenner in 12 „Projekten“ Tipps zum Pflanzen, Pflegen und Vermehren dieser Sträucher.

Arten- und Sortenporträts

Die Reihenfolge der Arten und Sorten ist alphabetisch – allerdings nach den englischen Bezeichnungen. So erscheinen Gloria Dei (engl. Bezeichnung: Peace) und Heidekönigin (Pheasant) nach Paul Neyron, bevor es mit dem Buchstaben R und Rambling Rector weitergeht. Eine andere Folge des Alphabets nach Namen ist, dass es bei den vorgestellten Arten munter durcheinander geht. Ist das erkannt stört, das scheinbare Chaos der Reihenfolge nicht sonderlich, denn es kommt auf die Inhalte der Porträts an. Und die sind übersichtlich und klar gegliedert.

Auf jeweils einer Seite werden die Rosen in sechs, in wenigen Fällen auch in sieben Elementen dargestellt, hier am Beispiel Lady of Shalott erläutert:

Copyright © 2022 Haupt Verlag, Bern

Oben: Name der Rosenklasse

Darunter links: Name und Charakteristik; rechts: Beschreibung der Blüte, bei anderen Porträts Beschreibung des Wuchses

Darunter: Ergänzende Beschreibung, auch mit Empfehlung zu Standort, Bodenverhältnisse, Begleitpflanzen etc.

Unten links: Ein Foto der Blüte oder der blühenden Pflanze; rechts: im grünen Punkt noch ein Highlight

Als siebtes Element ist bei einigen Porträts eine kolorierte Zeichnung integriert, wie am Beispiel der Kartoffel-Rose zu sehen ist:

Copyright © 2022 Haupt Verlag, Bern

Es sind Porträts von Rosen, die in Kew Gardens zu bewundern sind, überwiegend Züchtungen aus dem Vereinigten Königreich, die aber auch in Deutschland zu erwerben sind. Das bedeutet allerdings, dass viele der in Deutschland gezüchteten und weit verbreiteten Arten in diesem Buch nicht berücksichtigt sind.

Die 12 Projekte

Zwischen den Rosenporträts tauchen mehrere Doppelseiten mit „Projekten“ auf, die nützliche Anregungen geben zum Pflanzen, Pflegen und auch zum Vermehren der Rosen. Dabei handelt es sich sowohl für Tipps für den noch unbedarften Rosenliebhaber, aber auch für den fortgeschrittenen, der sich bereits an die Aufzucht heranwagt. Für den erfahrenen Hobbygärtner wird die Vermehrung in Wasser, das Aufziehen aus Samen, die Veredelung oder die Erziehung zum Hochstamm beschrieben. Andere Projekte befassen sich mit dem Pflanzen von Rosen in der richtigen Umgebung (Boden, Lichtverhältbisse) und die wirkungsvolle Kombination mit anderen Pflanzen und Beeten. Ein Projekt ist die Pflege von Zwergrosen, ein anderes, Rosen in Kübeln zu ziehen.

Eine gute Bandbreite von Tipps von einfach bis anspruchsvoll, bei denen ich mir gewünscht hätte, dass einigen mehr Platz als eine Doppelseite eingeräumt worden wäre.

Alles ist auf einem grünlichen, leicht geflecktem Papier gedruckt. Das bewirkt, dass nicht alle Fotografien brillant erscheinen, zudem sind einige der Fotos auch nicht so recht gelungen (z.B. mangelnde Schärfe).

Insgesamt regt das Buch jedoch dazu an, sich intensiver mit den beliebten Pflanzen zu beschäftigen – und zwar auf der Stufe des persönlichen Kenntnisstandes, zumal am Ende des Buches noch einige Seiten über Kulturprobleme wie Bodenmüdigkeit, über Krankheiten und Schädlinge sowie die Arbeiten im Jahresablauf angefügt sind.

Ich werde mich hauptsächlich von den Porträts inspirieren lassen, schauen, was im nächsten Herbst – und wo – noch davon angepflanzt werden kann und welche Begleiter dazu passen.

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Tony Hall: Rosen, die deutschsprachige Ausgabe ist erschienen im Haupt Verlag (2022), übersetzt von Wiebke Krabbe, die Illustrationen stammen vom Board of Trustees der Royal Botanic Gardens, Kew (2021)

Schneeglöckchen: etwa 20 Arten, 800 Sorten

Jahrzehntelang waren für mich Schneeglöckchen Schneeglöckchen, Frühblüher, um die 10 cm hoch. Nach einem Umzug ins Rhein-Main-Gebiet holte ich mir eine Tüte mit Zwiebeln in den Garten, auf der Schneeglöckchen abgebildet waren. Zur Überraschung wuchsen aus den Zwiebeln wesentlich größere Pflanzen, breitblättig mit einer Höhe von weit über 20 – 30 cm und riesigen Blüten.

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Wir wunderten uns, aber damit war die Sache erledigt – bis ich jetzt auf dem Blog von PUZZLEBLUME erfahren habe, wie artenreich und in rund 800 Sorten gezüchtete Varianten es von der Pflanze gibt, die den Gattungsnamen Galanthus trägt, üblicherweise als „Schneeglöckchen“ bezeichnet wird, aber auch unter etlichen anderen Trivialnamen bekannt ist.

Hier der Link zum lesenswerten Post von PUZZLEBLUME: „Schneeglöckchen, Rüschenröckchen….“  im dem auf den Wikipedia-Artikel „Schneeglöckchen“ verwiesen wird.

Ich danke PUZZLEBLUME für die Anregung, mich mit dem umfangreichen Thema Schneeglöckchen zu beschäftigen. Es ist nicht das erste Mal, dass mir von ihr eine Tür zu bisher unbekannten Ecken von Flora und Fauna geöffnet wurde.

 

Adonisröschen im Klostergarten von Seligenstadt

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Gern gehe ich durch den Klostergarten in Seligenstadt. In diesem Spätsommer/Frühherbst ist mir besonders das Sommer-Adonisröschen (Adonis aestivalis) aufgefallen. 1984 wurde es zur Blume des Jahres gewählt. Zu dieser Jahreszeit sind die zahlreichen Nussfrüchtchen im Inneren der Blüte gut zu erkennen.

Hier noch eine alte Illustration aus Louis Bouviers Choix de plantes de l’Europe centrale et particulièrement de la Suisse et de la Savoie, Genève, F. Richard, 1878.

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Opel-Zoo – neue Bekanntschaften, alte Freunde

img_1181-001Ein Besuch im Opel-Zoo ist immer wieder ein Erlebnis. Anfangs ist es wie immer. Hinter dem Eingang links begrüßen uns die Giraffen. Die meistens lassen sich nur ungern von ihrer Mahlzeit ablenken, aber eine ist doch sehr aufmerksam und schaut, was da so an Besuchern ankommt. Und dieses Jahr zieht es uns und viele andere zur neuen Attraktion, der Anlage für die Brillenpinguine. Die Gruppe dieser flinken Schwimmer ist seit drei Monaten zu sehen und zwar nicht nur an Land und an der Wasseroberfläche. Durch eine 8 cm dicke Glasscheibe können die kleinen Pinguine auch in ihrem Lebensraum unter Wasser beobachtet werden. Als wir dort ankommen, wird die Bande gerade gefüttert und ist äußerst agil.

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Besonders unter Wasser sausen sie hin und her, wie im Sturzflug,

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manchmal „fliegen“ sie direkt auf uns zu – so schnell, dass ich sie nur unscharf im Foto festhalten kann

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Während die Brillenpinguine sich munter an dem kühlen Oktobertag tummeln, hat sich eine Gruppe der Zwergmangusten unter eine Wärmelampe zurückgezogen

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Eine andere Zwergmanguste späht jedoch vom luftigen Felsen über den Gehegerand

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Es folgt das obligatorische Ziegenfüttern im Streichelzoo

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img_1245Doch was wäre der Opel-Zoo für die achtjährige J. ohne Kamelreiten und Trampolinspringen. Der Ausflug wäre nur die Hälfte weimg_1222rt. Dies Aktionen sind allerdings nicht im Eintrittspreis in-begriffen und so steckten wir uns vor dem Besuch einige Euro- und 50-Cent-Stücke in die Tasche. Nachdem dann diese Attraktionen inklusive Klettern auf den Gerüsten auf dem Spielplatz „abgearbeitet“ sind, widmen wir uns wieder den großen und kleinen Tieren. Wir sehen, dass der kleine Elefant im letzten Jahr wieder ein Stück größer geworden ist.

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Das Kreischen von Halsbandsittichen kennen wir bereits von den Artgenossen im Biebricher Schlosspark, hier können wir ihn beim Körner picken in der Nähe sehen

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Weiter führt der Weg zu den Mufflons

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Wir freuen uns, dass der Luchs zu sehen ist

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Nicht zu übersehen ist ein junger Polarfuchs

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Und schließlich, nach vielen weiteren Tieren erleben wir die Hauptattraktion des Tages: Gepard auf dem Klo. Mit vielen mehr oder weniger witzigen Bemerkungen verfolgen die Besucher den Vorgang, bei dem wir zumeist die Tür zumachen, der Gepard aber an exponierter Stelle für alle sichtbar das tut, was nun mal sein muss: Müssen!

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Danach verlässt er den Platz und trabt erleichtert durch sein Gehege

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Damit geht ein sehr erlebnisreicher Ausflug zu Ende

Epilog: Eine alte Bekannte haben wir allerdings nicht mehr wiedergetroffen: Die alte Flusspferddame, die im Alter von mehr als 50 Jahren kürzlich verstorben ist. Auch der Bulle ist nicht mehr da. Er wurde zu anderen seiner Art in den Zoo nach Hannover gebracht. Und das ist gut so, denn das Flusspferdbecken war recht klein und nicht mehr zeitgemäß. Für mich war es ein kleiner Schandfleck, der nun beseitigt werden kann.

Mit der Savanne für Giraffen, Zebras & Co sowie dem Freigehege für die Elefanten hat der Opel-Zoo in den letzten Jahren ausgedehnte Räume für die Tiere geschaffen. Dazu noch die neue Anlage für die Brillenpinguine. Hier macht es Spaß, die Tiere zu beobachten.

Und als wir gingen, drehte sich keine der Giraffen nach uns um. Sie waren immer noch – oder schon wieder – an dem alten Baobab und ihren Fresskörben.

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